HERZZEILEN #21 | tagebuch ungedachter worte
. . .
worte zu lieben
ist wie das flüchtige lächeln
einer vorbeifliegenden schwalbe für mich.
doch bitte,
versuch nicht sie festzuhalten
denn ihr wunder verginge noch im selben augenblick.
. . .
worte zu lieben
ist wie das flüchtige lächeln
einer vorbeifliegenden schwalbe für mich.
doch bitte,
versuch nicht sie festzuhalten
denn ihr wunder verginge noch im selben augenblick.
. . .
im winter da fiel
wolkenstaub vom himmel
während ich im sternensang
nach verlorenen worten suchte.
wirre gedanken zerfetzten mein kleid …
jetzt – im sommer
da herrscht das rosa wattenlicht
ein trugbild frühlinghaften nebels
einfach ein paar umdrehungen zu spät.
vergangen und vergessen, ersehnt und verpasst …
die schatten jagen mich durch graue strassen aus gold
denn die nacht
sie verschlingt alle farben.
. . .
und bei einem Glas Bier, das nicht das meine war,
begegnete ich dir zum allerersten Mal.
Mit meergrauen Augen und diesem kupferroten Haar
erzähltest du von deinem Wunsch
nach Veränderung und Wandel.
Seltsam dachte ich, als du dich abwandtest und gingst.
Durch dich erblühte sie in tausend Sternenfarben.
Ich hätte mich in alle Ewigkeit geträumt und nie wäre ich
glücklicher gewesen, als in deinem
süssen Vergessen.
Mit dir rannte mein Geist zum Horizont und vielleicht
nie mehr zurück.
und du schmecktest nach Frühling in diesem Jahr.
Um mich herum das Paradies, erwachte in mir
eine vollkommmene Unberührtheit, eine lichtdurchflutete Ruhe,
geboren wie aus tiefster Sternennacht.
Mein Stück passte zu deinem und ich dachte an Heimat.
sondern versank mit der ganzen Tiefe meines Herzens.
Bittersüss verloren sah ich mich in dieser Traumwelt,
so flüchtig und so unausweichlich die Unmöglichkeit
zwischen mir und bei dir. Doch das war egal.
Denn diese Liebe war für mich.
Die Wirklichkeit würde mich einholen,
doch ich schloss die Augen mit einem Lächeln.
Was immer kommen würde – in meiner Erinerung, dachte ich,
würden du und diese Gefühle
unsterblich sein,
und all das hier auf ewig mein und ein Teil von mir.
genoss ich diese Freiheit in meiner eigenen Unendlichkeit.
Damals war mein Jetzt ein Immer, damals.
Doch vielleicht war es nur die Freiheit des Augenblickes
in dem ein junges Herz die Welt
ein zweites Mal
und nochmals neu verstehen lernt.
sah ich nur Kristalle vom Himmel tanzen.
Vielleicht hätte ich die Vorboten erkennen müssen,
doch verfangen in diesem Gespinst traumverwachsener Konstrukte,
war ich blind für die Wahrheit
und folgte nur meinen eigenen Worten,
die mir so bittersüss ihre Versprechungen ins Herz flüsterten.
das Mädchen, das damals durch diese Wälder wandelte
und im Zwielicht doch die wage Hoffnung sah.
Oh, wenn wir nur anders wären, dachte ich kurz,
ein anderes Leben in einer anderen Zeit.
Und was,
wenn wir doch wirklich werden konnten?
Wer hielt mich schon an welchen Regeln?
als der letzte Tag kam und der erste begann.
Tröstend umfing mich
die Antwort auf meine Fragen.
Ich würde wiederkommen, sagte ich mir,
und in kindlicher Treue
und mit der ihr eigenen Einfachheit der Welt,
glaubte ich daran.
war der Winter längst vorbei, doch der Frühling roch nicht grün.
Aber nicht du hattest dich verändert,
sondern ich war jemand anderes geworden.
Ich suchte dich und ahnte dich, doch als der Frieden ausblieb,
wusste ich :in der Zeit gibt es kein Zurück.
Zu quer lagen meine Gedanken.
immer und immer wieder dieselben Worte :
es war die beste Entscheidung
meines Lebens –
sie änderte alles und lehrte mich, wer ich bin –
doch ich würde es nicht wieder tun.
Ich würde dich nicht wieder lieben, vielleicht,
und mit dieser Erkenntnis, taub,
versank ich im Ozean meiner Verzweiflung.
schien mir auf einmal naiv, denn erst jetzt erkannte ich,
wie frei ich tatsächlich
schon immer gewesen war.
Ich konnte jeden Weg einschlagen, doch gerade jetzt
erdrückte mich
diese schiere Endlosigkeit möglicher Leben.
Wie konnte ich mich entscheiden, für dich,
wenn ich dabei so viel anders verlor?
und der doch so schillernd in meine Welt gefallen war,
dich erkannte ich als stillen Dieb meiner freien Zukunft.
Kein normales, einfaches Leben hätte ich,
wie es auf einmal so verlockend für mich schien.
Nur Widersprüche und Entbehrungen erahnte ich,
und einen zu hohen Preis.
gefangen in einem Abgrund tief unter der Oberfläche.
Meine Gedanken hatten ein uns verraten, all die Zweifel überall.
Ich versank in Wehmut nach Vergangenem
und verlernte es, mir in die Augen zu schauen,
und den Schmerz darin zu sehen,
wie nur ich ihn mir zufügen konnte.
hättest du nur nie meinen Weg gekreuzt
und nicht mein Herz zerrissen.
Du würdest mich, ich uns vergessen und dann
blieb nur meine dumpfe Treue, geformt zu goldenen
Fesseln,
und dieses Leben fürchtete ich.
Doch glauben kann ich bis heute nicht daran.
ich könnte für immer glücklich sein.
Und doch hält ein Teil von mir daran fest,
dass irgendwo in mir dieser unsterbliche Ort weiterlebt,
an dem du und ich auf immer
mit den Schmetterlingen tanzen.
Doch der Schlüssel zur Antwort liegt allein
in der Zeit,
die mir fehlt, um dahin zurückzukehren.
vielleicht warst du aber auch noch immer dort
und beobachtetest mich still,
als ich schliesslich zurückkehrte.
Ich verstand, was es bedeutete, ein Leben zu führen
und gab dir keine Schuld an meinem Schmerz.
Du warst immer da, und doch so anders,
und doch so falsch, und doch so perfekt.
wenn der Tag heranrückt, an dem es stirbt.
Als ich zurückblickte in diesen Jahren,
in denen das Leben meine Träume verschlang,
versetzte es mir tiefe Wunden.
Doch ich verstand auch, wie heilig meine frühen Lügen waren
und schöpfte Vertrauen
aus der kleinen Weisheit,
die ich wohl verlor.
die längst wieder vergangen sein werden, eines Tages.
Denn auch die wertvollsten und behütetsten Erinnerungen
verwehen gnadenlos im Wind der Zeit.
Erinnere dich an die Wunder und die Liebe,
an den Frieden und die Unendlichkeit.
Erinnere dich. Erinnere mich.
remember nineteen
. . .
liebe
lieber
in liebe
dein altes ich.
. . .
eine sekunde
vielleicht zwei vielleicht drei
lebe ich ohne dich weiter
spüre wie diese freiheit an meine ufer brandet
und mich tiefer auf den spiegel des ozeans lockt.
eine sekunde
zwei vielleicht drei vergehen
bis deine wärme mich heilt
und zurückholt in mein haus und mein herz
das nun doch auch
dir gehört ?
. . .
zeittreibend streuen wir
herzasche in den wind des lebens
verbergen die gräber unserer träume mit
moos und efeuranken
und bedauern
auf das eines tages ein phönix erwacht
zeitstreuend treiben wir
zeitlebens mit dem eigenen wind
verschütten erinnerungen im vorbeigehen mit
asche und staubfetzen
und bedauern
nur um noch immer nicht zu merken wie dort zwischen den trümmern
immerneue efeuranken in einen immerneuen tag blinzeln und längst
vergessen.
. . .
aus dem tagebuch der kleinen ewigkeit
zeichnet der himmel unsere sterne
und flüstert dem all unsere unsterblichkeit zu
zaghaft öffne ich eine neue seite
tauche die federspitze in mein herz
und lege meine gedanken hinein
. . .
hier kann ich denken hier
kann ich schreiben
hier kann ich
atmen.
doch ich vermisse dich
vielleicht nirgendwo
mehr
(
es ist wie zuhause sein doch
ohne den liebsten Gast
ist das Haus
leer
)
. . .
es ist ein ort des windes
dieser schöne flecken welt
ich glaube ich
vermisse meinen bruder
ein wispern weht an meine ohren
und trost klingt in mein herz das seine
liebe kennt und doch die worte
nicht versteht …
meine träne zeigt den vollmond und sein
zartes schattenspiel auf meinem rocksaum*
es ist ein ort des windes
dieser schöne flecken welt
doch es ist nicht
daheim
*immernass
. . .
im flüstern der nacht ist jeder herzschlag
wie ein funke lebenslicht der zum himmel fällt
und dort von liebe träumt
im lauschen des morgens ist jeder gedanke
wie ein flügelschlag der ewigkeit der zu den wolken schwebt
und dort die sonne streift
im rauschen des tages ist jedes blinzeln
wie ein tropfen blütentau der den regenbogen fängt
und seine farben singt
im klang der dämmerung ist jeder atemzug
wie der letzte wintervogel der den horizont verlässt
und dort die augen schliesst
. . .
im flüstern der nacht ist jeder herzschlag
wie ein funke lebenslicht der zum himmel fällt
und dort von liebe träumt