wiedermorgenmond

GEFÜHLSWIND #14 | im atemzug der welt

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und wenn auch nur für ganz kurz
diesen einen augenblick für sich stehlen
und in sein herz sinken lassen …

vielleicht aus dem fenster blicken in eine welt
die nur gerade jetzt diese tausend wunder zeigt
um für diesen moment neugeboren zu werden
für die flüchtigkeit der ewigkeit.

daraus ein stilles lächeln schöpfen
und voller lebensgeister zurückkehren
ins zerrinnen der zeit.

GEFÜHLSWIND #13 | im atemzug der welt

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ausbrechen.
nicht aus bestehenden strukturen
nicht aus der eigenen vergangenheit
nicht aus dem trist gewordenen alltag
…. nein.

ausbrechen vielleicht aus der traurigkeit
ausbrechen vielleicht aus dem glück
ausbrechen mit offenen augen
und aus voller seele

ausbrechen wie atemholen nach einer ozeanüberquerung
ausbrechen wie ein schrei der himmelwärts strebt
immer höher und um nie zurückzukehren

ausbrechen aus zielen.
ausbrechen aus handeln.
ausbrechen aus zeit und raum.
ausbrechen aus leben.

ausbrechen aus der wahrheit,
die vom verstand gezeichnet wird
und gedankenverlierend einfach …

lieben.

GEFÜHLSWIND #12 | barfuss auf seifenblasen

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das fenster weit offen doch die welt meilenweit weg
stehe ich hier

den ersten vogelstimmen vor dem hintergrund schneegewesenen tropfens lauschend …
den wogenden tanz aus sonnenwärme und eiseskälte auf meiner haut …
während die sekunden verstreichen als würden tage vergehen.

einfach friedlich
an diesem einen früh-frühlingshaften wintertag.

GEFÜHLSWIND #11 | barfuss auf seifenblasen

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mit worten festhalten
wiedererwecken
neu entdecken

was festzuhalten da draussen
nicht genügt.

ungreifbares flüchtig wahrnehmbar
ins herz des augenblicks streuen,
die hände darum falten und
spüren was vergessen war.

der eine moment
der für diesen moment

fliegt.

GEFÜHLSWIND #09 | barfuss auf seifenblasen

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auf beiden ohren
und tief im herzen diese musik
um auf einmal und ganz plötzlich wieder zu wissen

warum und weshalb

man seine zeit
für die vergessenheit opfert
und trotz aller bodenlosigkeit weitermacht.

all die dinge – all die liebe
und alle sinnlosigkeit wertschätzen

GEFÜHLSWIND #08 | barfuss auf seifenblasen

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den nebel beobachten
wie er den horizont verschlingt
und sich vorstellen dahinter
sei das ende der welt.

sich vorstellen dahinter
zu stehen einfach
fallend …

GEFÜHLSWIND #07 | barfuss auf seifenblasen

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nur heute und für einen moment
ins junge blattwerk dieses frühlings tauchen
und die ewigkeit in all seinen zeitpunkten zulassen.

und wenn du in meine augen schaust
werden dort sterne tanzen

GEFÜHLSWIND #06 | barfuss auf seifenblasen

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dein lachen noch in den ohren
und deine augen im sinn
nie vergessen wie schön die pastellfarben
der traurigkeit einer träne
im sonnenlicht schimmern.

GEFÜHLSWIND #05 | barfuss auf seifenblasen

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die sterne aufheben und zur erde tragen
aus ihren lichtpunkten
und meiner erinnerung bilder setzen
deine augen, deine lippen …

eine nun makellose erinnerung.

GEFÜHLSWIND #04 | barfuss auf seifenblasen

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einfach wieder barfuss im tiefschnee rennen
vergessen, dass die welt sich dreht und die zeit momente verändert
hundertsiebenundvierzig …

die arme ausbreiten und sich im frühlingsregen drehen
die tropfen auf dem gesicht spüren, lächeln
und vergessen, dass da auch eigene tränen sind
hundertunddrei …

dem zwitschern der ersten vögel im morgen lauschen
noch bevor sich langsam die eigenen augen dem neuen tag öffnen
quer im bett liegen, schmunzeln darüber
und einfach vergessen, dass es keinen stört
sechsundsechzig …

draussen im heulenden wind stehen, sich das haar zerzausen lassen
und das wetterleuchten des ersten abendlichen sommergewitters bewundern
den zu grossen pullover eng um sich schlingen
ihn den leeren platz ausfüllen lassen
und vergessen, wie gerne ich teilen würde
achtunddreissig …

dann
aufwachen

mit der strahlenden wärme einer neuen sonne auf der haut
eine reise antreten und erwartet werden
gehalten werden, geküsst werden geliebt werden und einfach alles

alles andere vergessen.